„Am meisten fühle ich mich als Schwester an den Tagen die wir gemeinsam verbringen. Gerne gestalte ich diese Tage nach den besonderen Bedarfen meines Bruders mit Autismuspektrumsstörungen."
Interview mit Frau Beßler anlässlich des „Weltweiter Tag der Geschwister“
„Meine Geschwistergeschichte“
„Am meisten fühle ich mich als Schwester an den Tagen die wir gemeinsam verbringen. Gerne gestalte ich diese Tage nach den besonderen Bedarfen meines Bruders mit Autismuspektrumsstörungen. Das ist für meinen Mann und mich keine Einschränkung sondern eine Bereicherung für unser Leben.“ Sagt Kerstin Beßler als wir uns das erste Mal über ihre Geschwistergeschichte unterhalten.
Sie berichtet, wie schön es ist einen Mann an der Seite zu haben für den es genauso selbstverständlich ist die Wochenenden zu dritt zu verbringen wie für sie selbst. „Wir haben Christian so gerne bei uns, er gibt uns so viel zurück.“ Ergänzt Frau Beßler.
Heute verbringen sie jedes zweite Wochenende zusammen, schon die Planung der Aktivitäten und Abläufe im Vorfeld macht ihnen großen Spaß. So berichtet Sie von den Autofahrten durch Düsseldorf über die Rheinbrücken die er so liebt und wie sie Christian an die neue Situation herangeführt haben, dass die Familie Beßler bald Verstärkung durch einen Welpen erfährt.
„Als ich klein war, war ich „einfach nur“ die Schwester von Christian, da hat Mama alles übernommen“ Erzählt Sie.
Als ihre Mutter unheilbar erkrankte, hat sich die Familie auf die Suche nach einer Wohnform für Christian gemacht, in der er sich wohl fühlt und entfalten kann. Schon damals hatte Frau Beßler ihren Bruder an den Wochenenden zu sich genommen.
Als bei einem weiteren Schicksalsschlag ihr Vater ums Leben kam, lag plötzlich die gesamte Verantwortung in Ihren Händen. „Da war ich schon ein bisschen böse auf Mama und Papa, das ich da jetzt alleine Stand. Es war für mich schon schwer alles entscheiden zu müssen und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt ist das jetzt gut und richtig wie ich das mache?“ Beschreibt Frau Beßler die damalige Situation.
Heute lebt Christian in einem Wohnhaus der Lebenshilfe in Neuwerk. „Hier wünsche ich mir, dass Christian bleibt und weiter gut begleitet wird.“ Frau Beßler ist über die Entscheidung damals, dass ihr Bruder in eine Einrichtung der Lebenshilfe in Mönchengladbach zog sehr froh. Heute Engagiert sich Frau Beßler als Schriftführerin im Vorstand der Lebenshilfe und trägt aktiv dazu bei, das ihr Bruder sich weiterhin entfalten kann.