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Aktuelles

Nie wieder ist Jetzt!

Solidaritätsveranstaltung "Nie wieder ist Jetzt". Gemeinsam wollen wir ein klares Zeichen für Solidarität und gegen Ausgrenzung setzten.
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In der Nacht auf Montag, den 27. Mai 2024, haben mutmaßlich Rechtsextreme mit einem Ziegelstein die Geschäftsstelle und ein Wohnhaus der Lebenshilfe Mönchengladbach beschädigt. Auf dem Stein stand, „Euthanasie ist die Lösung.“ Euthanasie war die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen während der Nazi-Zeit. Die Lebenshilfe Mönchengladbach ist eine Selbsthilfevereinigung, die sich seit 1966 für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzt. Sie ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Dass eine Organisation der Behindertenhilfe angegriffen wird, erinnert uns an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Angriffe wie der auf die Lebenshilfe bedrohen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern richten sich gegen uns alle und unsere demokratischen Werte. Seit Jahren erleben wir mit großer Sorge, dass die Grenzen des Sagbaren immer weiter verschoben werden. Den Worten folgen Taten – Gewalttaten gegen politische Gegner*innen und alle Menschen, denen die Rechtsextremen die Gleichwertigkeit absprechen. Der Angriff verdeutlicht, dass es notwendig ist, dass wir zusammenstehen und uns gemeinsam dem erstarkenden Faschismus entgegenstellen. Dieser feige und menschenverachtende Angriff hat nicht nur die Bewohner und Mitarbeiter der Lebenshilfe tief erschüttert, sondern auch eine Welle der Empörung und Solidarität in der gesamten Stadt, sowie landesweit ausgelöst. Geschäftsführer, der Lebenshilfe Mönchengladbach Herr Özgür Kalkan, teilte sofort mit, dass dies nicht nur ein Anschlag auf die Einrichtung, sondern auch auf die Demokratie ist. Die Lebenshilfe Mönchengladbach setzt sich unermüdlich für die Unterstützung und Integration von Menschen mit Behinderungen ein und somit war sofort klar, dass man reagieren muss. In kürzester Zeit wurde eine Solidaritätsveranstaltung für Menschen mit Behinderung geplant. 
Am 06. Juni 2024 fand diese dann in der Hauptkirche Rheydt statt. Die Solidaritätsbekundung wurde von zahlreichen politischen Rednern und Besuchern unterstützt, die ihre Solidarität mit der Lebenshilfe und ihren Bewohnern bekundeten. Unter den Rednern waren Vertreter aller bundes- und landesweiten großen Parteien, die sich klar gegen Hass und Gewalt stellten und die Bedeutung von Toleranz und Integration betonten. Geschäftsführer Özgür Kalkan eröffnete die Veranstaltung mit einer bewegenden Rede, in der er den Angriff aufs Schärfste verurteilte und die wichtige Arbeit der Lebenshilfe hervorhob. Es wurde betonte, dass Mönchengladbach eine Stadt des Miteinanders sei und dass es keinen Platz für Rechtsextremismus gebe und dass der Angriff auf die Lebenshilfe, ein Angriff auf alle ist. Gemeinsam muss gegen diese Bedrohungen vorgegangen und für eine offene, inklusive Gesellschaft kämpft werden. Auch der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Herr Karl-Josef Laumann schloss sich den Worten des Geschäftsführers an. „Diese Anschläge, die hier in Mönchengladbach passiert sind, machen auch uns als Landesregierung Sorgen“, Herr Laumann unterstrich, wie wichtig es sei, in Zeiten wie diesen zusammenzustehen und Solidarität zu zeigen. Neben Herrn Laumann kamen auch der Bundestagsbeauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderung Herr Jürgen Dusel und die Vorsitzende der Bundesvereinigung Frau Ulla Schmidt zusammen mit Frau Bärbel Brüning zur Veranstaltung. Des Weiteren waren vertreten Herr Marko Jansen Geschäftsführer des Paritätischen Mönchengladbach, sowie Herr Jochen Klenner (CDU) und der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach Felix Heinrichs. Politiker, die leider nicht anwesend sein konnten, haben durch Briefe an die Lebenshilfe Mönchengladbach Ihre Solidarität gezeigt. Solidaritätsbekundungen von Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), sowie den Bundestagsabgeordneten Frau Gülistan Yüksel und Herrn Dr. Günther Krings wurden bei der Veranstaltung verlesen.Die Veranstaltung zog eine breite Öffentlichkeit an. Aus diesem Grunde wurde die Veranstaltung live aus der Hauptkirche Rheydt auf den davorliegenden Marktplatz übertragen. Dort haben sich viele Bürgerinnen und Bürger, unterschiedlichste Parteien, sowie etliche Lebenshilfen aus NRW und andere Träger der Eingliederungshilfen, die ihre Unterstützung für die Lebenshilfe zum Ausdruck brachten, versammelt. Auf dem Marktplatz vor der Kirche wurden zahlreiche Plakate und Banner mit Botschaften der Solidarität und des Zusammenhalts gezeigt. Besonders berührend war die Teilnahme von vielen Bewohnern der Lebenshilfe selbst, die trotz der erschreckenden Ereignisse stark und entschlossen auftraten. Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren die musikalischen Beiträge, die für eine warme und ermutigende Atmosphäre sorgten. Die Solidaritätsbekundung der Lebenshilfe Mönchengladbach war ein kraftvolles Signal gegen Rechtsextremismus und für ein respektvolles Miteinander. Die zahlreichen politischen Redner und die hohe Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger haben gezeigt, dass Mönchengladbach fest zusammensteht und sich gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt stellt. Die Lebenshilfe Mönchengladbach wird sich weiterhin unermüdlich für eine offene und inklusive Gesellschaft einsetzen.